Online-Werbung bei Jugendlichen zum Thema machen

Wer kennt das nicht? Kaum hat man in einer Suchmaschine nach bestimmten Schlagworten gesucht, wird man mit Werbeeinblendungen zu genau diesem Thema überschüttet. Durch einige Handgriffe kann man diese unliebsamen Begleiter im Browser wieder loswerden.

Anders sieht es dagegen in Sozialen Netzwerken aus. Wer bei Facebook über seine Hobbys plaudert, im Profil Interessen und private Daten eingibt, Links auf andere Websites setzt und auf anderen Seiten oder Beiträgen den  „mag ich“-Button anklickt, wird mit einem Potpourri verschiedenster Werbeeinblendungen dauerhaft „beglückt“.

Selbst wenn man versucht, die eigene Chronik nur noch mit einem Tunnelblick auf die tatsächlich „wichtigen“ Beiträge zu durchforsten: Manchmal fragt man sich wirklich, weshalb plötzlich lauter Anzeigen von Reiseanbietern erscheinen, nur weil man beim Facebook-Plausch mit einer Freundin über die Ferien auf den Kanaren erzählt oder vielleicht ein Urlaubsfoto gepostet hat.

Facebook & Co. sind in der Regel kostenlos nutzbar und dass sich hinter den Anbietern keine karitativen Einrichtungen zum Wohle der Menschheit verbergen, ist hinlänglich bekannt. Bezahlt wird die kostenlose Nutzung ganz lapidar mit den Daten, die in den Netzwerken gesammelt werden. Sie ermöglichen die gezielte Platzierung von Werbung bei denjenigen Nutzern, die genau für ein bestimmtes Produkt als potentielle Kunden infrage kommen. Das ist für die betreffenden Firmen wesentlich zielführender und lukrativer als das Streuen von Werbung nach dem „Gießkannenprinzip“.

Die hierdurch fließenden Werbeeinnahmen machen die kostenlose Nutzung  der Sozialen Netzwerke erst möglich – das sollte man wissen, wenn man sich dort registriert.

Selbst Erwachsene verdrängen dieses Prinzip häufig. Netzwerken macht einfach Spass und den soll sich auch niemand verderben lassen. Trotzdem ist es wichtig, darauf zu achten, welche Daten man preisgibt.

Jugendliche agieren in Sozialen Netzwerken häufig sehr unbedarft, das hat die aktuelle Studie des JFF gezeigt. Sie sind zwar fit in der Handhabung, befassen sich aber nur wenig mit dem Thema Datenschutz. Vielen ist zwar bewusst, dass man selbst für den Schutz seiner Daten verantwortlich ist. Wie man dies bewerkstelligen soll, war nur wenigen bekannt. Was aus Sicht der Erwachsenen besonders hinterhältig erscheint: Manche Jugendlichen nahmen die Einblendungen in Facebook gar nicht mehr als Werbung wahr, sondern als Anregungen netter Menschen, doch ihre Produkte zu kennenzulernen.

Die Erfolge der werbetreibenden Firmen sind groß – die Unbedarftheit der Jugendlichen ist es ebenfalls. Ziel der JFF-Studie ist es deshalb, für mehr Transparenz bei den Betroffenen zu sorgen. Anhand der vom JFF im 2. Teil der Studie zusammengestellten Materialien können junge Menschen in Workshops oder auch im Unterricht sehr schnell nachvollziehen, wie ihre Daten für zielgerichtete Werbung verwendet werden. Damit will man zum einen zu einem bewussteren Umgang mit den eigenen Daten anregen und zum anderen zeigen, dass auch junge User Rechte im Internet haben, die sie einfordern sollten und die ihnen niemand wegnehmen kann.

Die Studie ist im Internet per download auf der Homepage des JFF kostenlos erhältlich.

Workshop-Termine zum Thema auf Anfrage.

Barbara Gruber-Stahl

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